„Sie hätten 3 Wünsche frei, wie lautet da ihr dritter Wunsch?“ Mit dieser Frage konfrontierte Moderatorin Sarah Ösch alle musikalischen Leiter am Weihnachtskonzert „Alle Jahre wieder“ des Musikvereins „Frohsinn“ Mimbach und es war sehr spannend, welche dritte Wünsche da geäußert wurden. Spannend aber auch das Programm, welche die einzelnen Formationen des Vereins den Gästen in der Bliesgaufesthalle boten. Mit dem Arrangement „Das junge Weihnachtskonzert“ stimmte das Schülerorchester mit seinem Dirigenten Michael Schmidt auf Weihnachten ein, ebenso die Blockflötenkinder, neuerdings geleitet von Anna Becker, die von „Rudolph the red nosed Reindeer“ zu berichten wussten. Viel zu berichten hatte aber auch Clara Hsu, die nicht nur als Nachwuchsmusikerin Querflöte spielt, sondern auch als Co-Moderatorin durch den ersten Programmteil führte. Als Insiderin wusste sie trotz ihrer erst 11 Jahren vortrefflich von Inhalt, Entstehung und Schwierigkeiten der Titel des Jugendorchesters zu berichten – auch von der neuen Dirigentin Marina Ochsenreither, die seit Frühsommer die Leitung übernommen hat und das kleine, aber feine Ensemble bei den Wertungsspielen des Bundes Saarländischer Musikvereine (BSM) zum höchsten Prädikat „mit hervorragendem Erfolg teilgenommen“ führte. Neben den Wertungsstücken „A Sailors Adventure“ und „Costa del Sol“ zeigten die jungen Musiker aber auch, dass sie bereits viele Genres sicher zu interpretieren wissen, selbst Zulu-Gesang bei „Siyahamba“ ist ihnen nicht fremd.
Möglich ist dies, weil der Musikverein seit Jahren die jugendlichen Orchestermitglieder fördert und ermutigt, bei Fortbildungsmaßnahmen des BSM teilzunehmen. Mit Erfolg haben im abgelaufenen Jahr Hannah Daut, Johanna Greff, Kirsten Weingart, Nikolas Buchheit, Florian Freidinger, Philipp Thoni und Moritz Schwartz die D1-Prüfung bestanden.
Eine besondere Förderung bietet der Mimbacher Musikverein seit nunmehr knapp 2 Jahren talentierten Schlagzeugern an. In Musikliteratur für Schüler- und Jugendorchester oftmals unterfordert, bietet man in Percussion-Workshops den Drummern eine umfassendes Betätigungsfeld mit Rhythmen und Rhythmusinstrumenten. In Ronald Lück fand sich ein begeisternder Trainer, der Rhythmus lebt und diesen Puls an die Kinder und das Publikum zu übertragen versteht, nicht nur beim selbst komponierten „Christmas Samba“.
Mit dem gleichen Herzblut wie Lück bringt sich seit 4 Jahren Daniel Peters in Mimbach ein. Mit viel Sachverstand und großer Motivationsgabe führte auch er seine Musikerinnen und Musiker zum hervorragenden Erfolg bei den Wertungsspielen. Auf welch hohem Niveau das Große Blasorchester nun angekommen ist, bewies es vortrefflich mit „Pompeij“ des Schweizers Mario Bürki.
In dem fast zehnminütigen Werk erzählt der Komponist von den letzten 4 Tagen der Stadt am Vesuv basierend auf der Romanvorlage von Robert Harris – sehr emotional und mit viel Gänsehautfeeling von den Musikern vertont, wie ein emotional sehr berührter Konzertbesucher feststellte.
Ebenso anspruchsvoll, jedoch von weniger epochalem Ausmaß zeigte sich das musikalische Bild von „Green Hill“, einer „keltisch“ inspirierten Fantasie für Euphonium und Orchester. Solist Horst Kreutz erklomm mit einer lyrischen Melodie auf den Lippen im virtuosen Lauf diesen grünen Berg und malte zusammen mit dem Orchester in den Köpfen der Zuhörern einen grandiosen Blick über eine farbenfrohe Naturlandschaft. Zurück in der Zivilisation sorgten die Musiker mit der „Blues Brothers Revue“ für mächtig Stimmung im Saal und setzten mit einem von Daniel Peters arrangierten „Bonny Tyler Medley“ einen furiosen Schlusspunkt. Und welchen dritten Wunsch hegen wohl die Akteure? Sicherlich, dass sie „Alle Jahre wieder“ so viele nette Gäste in ihren Konzerten erfreuen dürfen. (vk)