Musiker zeigen Biss im Probenwochenende – 26 bis 28.10.2018

„Sei bereit! – Manchmal in der Nacht fühl ich mich einsam und traurig, doch ich weiß nicht, was mir fehlt.“

Bereit waren sie, die Musikerinnen und Musiker des Großen Orchesters, als sie am letzten Freitag im Oktober in die Jugendherberge Idar-Oberstein zum Probenwochenende einrückten.
Aber weder fehlte es an was, noch war jemand einsam oder gar traurig.
Ganz im Gegenteil: Lustig war bereits der Nachtisch am ersten Abend, aber nur, wenn man ganz knakig den Vanillepudding mit gehäutet und gesiedeten, gezuckerten Tomaten garnierte (Ketchup eben) – eine Verwechslung mit nicht angebotenen Himbeermus, das passiert eben im Eifer des Gefechts, wenn’s schnell gehen muss.

So fern und doch so an der Nahe: Musiker des großen Blasorchesters beim Probewochendende 2018, Foto: Kristina Tholl

Danach aber lief alles glatt und die Musiker schlugen sich wacker in der ersten Probe. Und trotz längerer Nach(t)besprechung war am frühen Samstag ein pünktlicher Start der Registerproben möglich. Dirigent Daniel Peters nahm sich die Blechbläser zur Brust, Gastdozent Philipp Wilson bohrte tief bei den Holzbläsern.
Übrigens: Es ist eine Mär, dass Töne höher werden, wenn man beim Spielen aufsteht.
Dennoch wurden quasi spielerisch Intonation und Technik Takt für Takt verbessert, was man in den anschließenden Gesamtproben deutlich merken konnte. Und wer genau hinhörte, vernahm auch die Klangfarbe von „moorbraun“ zwischen den Notenzeilen.

Ja, mangelndes Talent konnte man keinem Musiker vorwerfen. Denn der als Überraschungsgast angereiste Poptitan Dieter-Boba Bohlen suchte zusammen mit seinen Juroren Silvie Herrmann-Meis und Bruce-Eric Darnell das Supertalent unter den Mimbacher Musikern.
Präsentiert von der jungen Gala-Ikone Anja Schöneberger hörte man Accapella-Sänger, sah Bauch-, tänzer und -Innen, bestaunte den absolut nicht schalen Pas-de-deux aus Schwanensöh, erlebte gelenkige Akrobaten, die auch bis in die späte Nacht mit rhythmischen Wortgymnastik glänzten.
Bisschen bissig war nur Graf Klaus von Krolock, der Sarah-Milena beim Tanz der Vampire leicht am Hals perforierte – diesmal floss aber kein Ketchup!
Wer noch mehr über den fernen Ausflug an die Nahe erfahren möchte, kann die Teilnehmer löchern, wie er will. Bis zum Weihnachtskonzert wird nichts verraten!
Solange hilft nur eins: „Sei bereit…“ – am 22. Dezember um 19 Uhr in der Bliesgaufesthalle. (vk)

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