Märchenmusical FREUDE – Samstag, 27.03.2009, 19h – Bericht

In der vollbesetzten, abgedunkelten Bliesgaufesthalle lag eine knisternde Spannung in der Luft, als Dirigent Benjamin Schneider den Taktstock zu FREUDE hob. Zusammen mit dem Barbara Ikas Kinderchor aus St. Ingbert berichteten die MusikerInnen des Großen Blasorchesters des Musikvereins Frohsinn Mimbach unterstützt vom Erzähler Eckhard Geißel von der Geschichte eines überaus erfolgreichen Geschäftsmannes, der es zu Macht, Geld und einem großen, modernen Haus „aus Stahlbeton und Glas“ gebracht hat.

Sein Reichtum ermöglicht ihm Maschinen, die alle lästigen Arbeiten im und ums Haus erledigen. Roboter aus der Manufaktur „Schlossbergschule Blieskastel“ öffnen ihm automatisch alle Türen, putzen die Wohnung, und servieren Essen auf Knopfdruck.

Trotz all dieser Annehmlichkeiten im Alltag wird der von Kristina Tholl gespielte Geschäftsmann immer trauriger, da er erkennen muss, dass sein bisheriges Lebensziel bestehend aus Gewinnmaximierung, Profitstreben und Machtgier ihm die Freude am Leben genommen haben. Von dieser Selbsterkenntnis getrieben sucht er über seine Homepage im Internet um Hilfe. Erste Angebote per Email waren vom gleichen Strickmuster wie seine seit Jahren produzierten Freudedinge, an denen er selbst die Lust verlor. Auch in einem für ihn „geschusterten, coolen Rap“, einstudiert von Frederic Becker mit Jugendlichen des Schülerorchesters, findet er kein Heilmittel.

Resigniert liest er schließlich eine letzte Email, die ihn ermuntert, sein isoliertes Dasein im Glasbetonstahlhaus aufzugeben und stattdessen hinaus in die Natur zu gehen. Dort trifft er auf eine alte Frau, dargestellt von Sarah Oesch, welche ihm nach und nach die Schönheiten der Schöpfung zeigt. Auf ihrem gemeinsamen Weg über die von der Burgschule Medelsheim-Altheim gepflanzten Blumenwiese durch den dunklen, gefährlichen Wald des Grundschulforstes Breitfurt-Blickweiler kommen sie in ein Dorf. Hier spielt gerade die Flötengruppe des Musikvereins zum Tanz auf und in den Reigen der SchülerInnen des Jugendorchesters reihen sich die beiden begeistert ein.

Mit der Aufgabe seines „alten“ Verhaltens erkennt der Geschäftsmann nun auf einmal seine Retterin als junge Frau. Sie verlieben sich und alle Akteure feiern im Schlussbild seine wieder gewonnene Freude am Leben.

Foto: Andrea Weinland

Umfeld:
Das Märchenmusical FREUDE ist als Projekt konzipiert, welches Instrumental- und Chormusik mit einer Bühnenshow vereinen lässt. Es lag daher nahe, dass Teile des Bühnenbildes und der Darstellung von Kindern und Jugendlichen des Musikvereins und umliegender Grundschulen übernommen wurden. In wochenlanger Arbeit bastelten die SchülerInnen an ihren silbrig-glänzenden Robotern, farbenfrohen Blumen und hohen Bäumen.

Es begeisterten sich so viele Kinder, dass auf der Bühne daraus ein Maschinenpark, eine Blumenwiese und ein dichter Wald wurden.

Weiterhin kamen fast die gesamten SchülerInnen aller Klassenstufen dem Aufruf nach, Bilder von „Freudedingen“ zu malen, welche an den Wänden der Festhalle zu bestaunen waren. Den Malwettbewerb gewannen Hendrik Schmeer und Florian Homberg. Ihre Kunstwerke zierten als Bühnenbilder die Leinwand der Beamershow.

Abgerundet wurde das Musical durch eine Präsentation der musikalischen Früherziehung und der Jugendarbeit beim Musikverein im Foyer der Festhalle und einer Instrumentenausstellung im Obergeschoß, wobei Anfassen und Ausprobieren ausdrücklich gewünscht war.

Interessierte Eltern und Kinder können sich diesbezüglich gerne an den 1. Vorsitzenden Horst Kreutz bzw. an die Jugendleiterin Tina Buchheit wenden (Kontakt unter musikverein.mimbach@gmx.de )

Fazit:

In unseren Augen war das FREUDE-Projekt ein voller Erfolg. Es zeigt sich einmal mehr, dass alle zusammen, gemeinsam ein Ziel verfolgend, Großartiges erreichen können. Den Akteuren, allen Helfern vor und hinter der Bühne ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung!

Ihr Musikverein Frohsinn Mimbach


Bildergalerie „FREUDE“


 

Backstage-Geflüster:
Für das Projekt wurde innerhalb des Vereinsausschusses ein „Arbeitskreis Freude“ gegründet, welcher in über 5-monatiger Arbeit dieses in der Vereinsgeschichte bisher einmalige „Event“ organisierte. Die hierzu geleisteten Stunden und die Anzahl helfender Hände vermag keiner mehr zu zählen…

Bis in letzter Minute wurde an der Dekoration gearbeitet…

Eckhard Geißel „verzichtete“ auf Konzertkarten für German Brass zu Gunsten der Rolle des Erzählers…

Die beeindruckenden Drehtürme für das Bühnenbild konnten wir uns netterweise beim MV Urweiler ausleihen, der auch mit einer größeren Delegation zum Konzert anreiste…

Es war nur eine Gesamtprobe möglich. Die Kinder haben trotz der Anstrengung und Aufregung super mitgemacht…

Nach plötzlicher Absage einiger eingeplanter Helfer wurden am Vorabend kurzer Hand vier neue Turmdreher dienstverpflichtet…

Die Blockflötenkinder fieberten seit Ende 2008 ihrem Auftritt entgegen und fühlten sich „Stolz wie Oskar“ in den orangenfarbenen Westen des Großen Orchesters…

Mit 200 Brezeln, 5 Kilo Süßigkeiten und 9 Kisten Sprudel bzw. Apfelschorle wurden 85 Schüler und 18 Sänger bei Laune gehalten…

Ein riesiges Dankeschön allen LehrerInnen, die zur Betreuung und Beaufsichtigung der Kinder kamen. Ein Sack Flöhe ist sicher leichter zu hüten…

Frau Nehlig und Konrektorin Frau Stalter von der Grundschule Breitfurt-Blickweiler schafften es noch in der letzten Woche, einige „schüchterne“ Bäume auf die Bühne zu verpflanzen….

Frau Dittmann, Konrektorin der Schlossbergschule Blieskastel, war von der Zielverfolgung aller Schüler während der Bastelarbeiten hellauf begeistert: Erstklässler kleisterten, Viertklässler beklebten die Roboter mit Folie, alle arbeiteten harmonisch Hand in Hand…

Als ein Roboterkind während der Generalprobe stürzte, wurde umgehend ein Kostüm für  Frau Dittmann gebastelt, um während der Aufführung den Kindern immer Unterstützung leisten zu können…

Frau Weinmann, Direktorin der Burgschule Medelsheim-Altheim, beruhigte noch vor der Aufführung ihre Kinder mit einem Stadtbummel durch die Blieskasteler Innenstadt…

Nach dem Schlussakkord meinte einer ihrer Zweitklässler: „Ich bin völlig geschafft!“…

(vk)

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