Ehrenkreisjugendleiter Karl-Heinz-Linn feiert 80. Geburtstag

Der Bund Saarländischer Musikvereine gratuliert seinem Ehrenmitglied, dem Ehrenkreisjugendleiter des Musikkreises Saarpfalz Karl-Heinz Linn ganz herzlich zu seinem 80. Geburtstag. Und der Musikverein „Frohsinn“ Mimbach gratuliert ebenso und dankt seinem Ehrenmitglied für die geleistete Arbeit.

Auf Verbands- wie auf Vereinsebene liegen die besonderen Verdienste von Karl-Heinz Linn in der Jugendarbeit. So hat er die Nachwuchsförderung im Musikkreis Saarpfalz seit den 60-iger Jahren zusammen mit ehemaligen Bundesdirigenten Bernd Hoffmann, dem langjährigen Kreisvorsitzenden Josef Hofmann sowie Ludwig Becker und Theo Stolz mitgeprägt. Dabei arbeiteten die Verantwortlichen des Musikkreises eng mit dem langjährigen BSM-Präsidenten Robert Klein sowie den nachfolgenden Präsidenten Kunibert Luck und Rainer Schnubel zusammen. Zunächst waren es reine Jungbläserlehrgänge, die in Mimbach als Jugendorchesterseminare durchgeführt wurden. Später fanden die Lehrgänge in der heutigen Form als Vorbereitung auf die D-Prüfung statt.

Karl-Heinz Linn war von 1974 bis 1997 Kreisjugendleiter und damit insgesamt rund 25 Jahre in der Jugendarbeit des Musikkreises Saarpfalz tätig. Er nahm häufig als Prüfer an den D-Prüfungen teil und pflegte in dieser Zeit die Verbindung und den fachlichen Austausch zum langjährigen Bundesjugendleiter Heinz Seger.

Auf Vereinsebene trieb er 1969 die Gründung des Jugendorchesters in seinem Heimatverein Mimbach voran, dessen Dirigent er bis 2003 war. 1973 übernahm er zusätzlich die Leitung des Großen Orchesters in Mimbach und blieb es bis 1999. In der Zeit von 1981 bis1997 spielte auch das Große Orchester des Musikvereins Rohrbach unter seinem Dirigat

Karl-Heinz Linn begann mit 15 Jahren das Musizieren an der Klarinette. Später kam das Saxophon hinzu. Während seiner Dirigentenausbildung in Trossingen 1980 „Leitung von Blasorchestern und Ausbildung von Jungbläsern“ erlernte er zudem Waldhorn und Schlagzeug. Bis heute hat Karl-Heinz Linn über 300 Musiker/innen ausgebildet, mit seinen Orchestern rund 70 Konzerte gegeben und mit seinem Heimatverein, dem Musikverein „Frohsinn“ Mimbach acht Jubiläen gefeiert und 20 „Klingende Maibowle“ musikalisch gestaltet. Während seiner aktiven Zeit als Dirigent hat Karl-Heinz Linn sowohl mit seinen beiden Großen Orchestern als auch mit den beiden Jugendorchestern aus Mimbach und Rohrbach an allen Wertungsspielen des BSM teilgenommen.

Auch brachte er sich als Mitinitiator zur Gründung einer Partnerschaft zwischen seinem Heimatverein und der Königlichen Harmonie „Willen is kunnen“ in Lochristi nahe Gent mit ein. Im August diesen Jahres wird ein Bus voller „Frohsinn“ anlässlich der Feier der 35-jährigen Freundschaft und des 200. Jubiläums des Belgischen Orchesters zu einer Konzertreise nach Flandern aufbrechen.

Vor vierzehn Jahren hat Karl-Heinz Linn mit dem aktiven Musizieren aufgehört. Seine langjährige Tätigkeit konnte er bis dahin nur mit Unterstützung seiner Familie, insbesondere seiner Frau Waltraut ausüben. Wie oft durfte sie ihre Küche mit den Musikschülern teilen, bevor ein eigenes Musikzimmer im Obergeschoss eingerichtet werden konnte. Und bestimmt kann sie so manche Etüde der Baermann-Klarinettenschule summen, so oft sie sie hören durfte.

Heute ist es diesbezüglich leiser geworden im Hause Linn, wobei der Hausherr weder still noch ruhig ist. Bei guter Gesundheit hält er sich immer noch mit Tennis fit und lebt seine Kreativität beim Schnitzen aus. Seit Jahren besucht er einen wöchentlich dreistündigen Kurs und hat schon einige bemerkens- und sehenswerte Arbeiten in der Wohnung ausgestellt. Im Moment werkelt er an einem Saxophon – es wird wohl ein richtiges Holzblasinstrument.

Im Gegensatz zu einigen Kunstwerken hängt sein musikalisches Interesse dennoch nicht am Nagel. Sonntags, so verriet er in einem langen Gespräch, zieht er sich in sein Musikzimmer zurück und spielt auf seinen Instrumenten. Eine Rückkehr ins Orchester lehnt er lachend ab, hierfür seien die Finger so langsam etwas zu langsam. Aber er nimmt immer noch aktiv am Mimbacher Vereinsgeschehen teil, besucht die Konzerte und die jährliche Mitgliederversammlung. Noch immer werden seine Kritiken und Anmerkungen gerne wahrgenommen. Er bedauert, dass die Bedeutung der Orchestermusik leider in der Gesellschaft oft nicht ausreichend gewürdigt wird.

Das mitunter weitläufige Freizeitangebot, berufliche Zwänge und familiäre Gegebenheiten lassen in der heutigen, schnelllebigen Zeit leider die Geselligkeit und damit die Kameradschaft untereinander bei Kreismusikfesten oder Vereinstreffen etwas zu kurz kommen. Politische Vorgaben und Entscheidungen belasten auch immer häufiger die Arbeit der ehrenamtlich Tätigen in den Vereinen. Dennoch sei es gelungen, die Qualität der Amateurmusik in den letzten Jahren hörbar anzuheben, so seine fachkundige Einschätzung. Karl-Heinz Linn wünscht sich, dass weiterhin Wege und Mittel gefunden werden, damit auch zukünftig jungen Menschen die Freude einer selbst erlebbaren Musik erhalten bleibt. Er selbst freut sich schon auf das nächste Konzert seines Heimatvereins unter der Leitung seines Nachfolgers Daniel Peters, dem er vor vielen Jahren in der Früherziehung beim MV Rohrbach die ersten Flötentöne beibrachte. (Bericht: Wolfgang Rößler und Volkmar Klein)

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