War das ein Konzert! Als „Klingende Maibowle – light“ tituliert und kredenzt, überzeugte das Frühlingskonzert des Mimbacher Musikvereins mit vollem Geschmack!
Dies betraf ebenso die alkoholfreie Erdbeerbowle zur Begrüßung wie das anspruchsvolle Programm der jugendlichen Musikerinnen und Musiker.
Da die Bliesgaufesthalle entgegen allen Erwartungen als Konzertsaal für die „Klingende Maibowle“ in ihrer klassischen Form doch nicht zur Verfügung stand, musste rasch eine Ersatzlocation gefunden werden. Die fand die Vereinsführung dank Unterstützung von Pfarrerin Günter als auch dem Presbyterium kurzerhand in der Mimbacher Christuskirche. Zwar passen viele Musiker und Gäste in die barocke Hallenkirche, aber das ausgearbeitete Konzertprogramm in seiner ursprünglichen Konzeption nach Ansicht seiner Macher leider nicht.
Daher mussten sich die Akteure des Großen Blasorchesters in die Bänke der Zuhörer einreihen und der Jugend die Bühne überlassen.
Und sie „rockte“ den Altarraum mit einem stimmigen und anspruchsvollen Programm.
Das Jugendorchester mit Dirigent Andreas Schneider füllte bereits mit der „Cayuga Lake Overture“ von Michael Sweeney eindrucksvoll den sakralen Klangraum.
Vom hohen Niveau zeugte dann die „Bohemian Rhapsody“: Stimmung, Tempowechsel und die differenzierte Dynamik wurden sehr gut herausgearbeitet.
Alles mitunter Erfolge des Probewochenendes im März in der Landesakademie Ottweiler. Spielerisch und mit viel Spaß wurden die Stücke dort geübt und das Zusammenspiel – musikalisch und menschlich – gefördert.
Mit ersten Ton- und Videoaufnahmen vor Ort für einen anstehenden Imagefilm über die Jugendarbeit beim Mimbacher Musikverein blieb der „Irish Dream“ kein Traum, sondern wird real im Rahmen des „Bank 1 Saar Förderpreis für saarländische Musikvereine im Sinne von Robert Klein“ mit einer Finanzspritze belohnt. Zweck ist die Ausbildung des Orchesternachwuchses, die in Mimbach traditionell mit der musikalischen Früherziehung beginnt. Dabei lernen die Kinder Notenlesen, rhythmische Grundlagen und das Spielen der Blockflöte. Mit viel Freude zeigten die Gruppen der beiden letzten Jahrgänge, wie gut sie mit ihrer Leiterin Julia Hsu unterwegs sind: Die ersten Liedvorträge wurden teils gesanglich unterstützt und taktsicher auf die Bongos „geklopft“.
Hanna Schunck und Ida Knecht führten durchs Programm, wobei letztgenannte ab und an aus dem Nähkästchen plauderte und vergessene Vorzeichen spoilerte. Auch verriet sie, dass „Siyahamba“ kurzfristig ins Programm aufgenommen wurde – „aber wir können das!“. Recht hatte sie.
Der Nachwuchs konnte eindrucksvoll „allein“ ein ganzes Konzert nebst Zugabe bestreiten. Wobei „ABBA“ diese eigentlich hätte von jedem der begeisterten Zuhörer gesungen werden müssen: „So I say thank you for the music for giving it to me“.