„Manege frei!“ hieß es beim Gastspiel des Zirkus „Frohsini“ in der buntgeschmückten Aula der Geschwister-Scholl-Schule, das mit Fuciks „Einzug der Gladiatoren“ bereits als Auftakt auf ein spektakuläres Programm hinwies. Wie es sich für Zirkusfamilien gehört, durften zuerst die Bambinis mit Choreographin Luise Oberinger und ihrer „Blockflötennummer“ in die Arena. Ehrlich gefährlich danach die Raubtierdressuren des Jugendorchesters mit Dompteur Andreas Schneider, die Löwen, rosa Panther und Tiger rocken ließen. Stargäste des Abends waren die „Mimbacher Tanzmädels“ unter Leitung von Judith Schulz-Hertel, die sichtlich Spaß hatten, ihre „Show“ einem breitem Publikum zu präsentieren und zudem die Musikdarbietungen tanzakrobatisch in Szene zu setzen.
Der Zirkusklassiker „Manegenzauber“ von Manfred Gätjens war hier das Paradestück der Symbiose aus Tanz, Jonglage und Musik, welche Direktor Markus Wittmann an der Posaune stets „leicht gedämpft“ zur Freude seiner Familie ankündigte. Ruhig wurde es bei „Send in the Clowns“, als Eric Moschel bei seinem Flügelhornsolo einer verflossenen Zirkus(?)-Liebe sehr melancholisch nachhing. Clara und Julia Hsu munterten ihn schnell auf und gaben bei ihrer Moderation nicht nur Hintergrundinformationen zu den einzelnen „Nummern“, sondern plauderten hier und da auch aus dem Nähkästchen. So zeigte auch ihr Nesthäkchen Jakob schon sehr, sehr früh Ambitionen (s)einer steilen Schlagzeugerkarriere. Und man durfte seinen Parforceritt über das Xylophon bei „Erinnerungen an Zirkus Renz“ wahrlich als musikalisch-akrobatischen Höhepunkt des Abends bezeichnen. In atemberaubendem Tempo jagte der 14-Jährige über die Klanghölzer und zeigte, dass er es als „Schlagzwerg“ (O-Ton seiner Schwestern) wirklich drauf hat. Lang anhaltender Applaus war sein verdienter Lohn des begeisterten Publikums, das so einen Zirkus noch nie erleben durfte, aber sichtlich genoss.