Mit einem 9 Euro-Ticket innerhalb eines Abends bis zum Mond und zurück reisen? Und das Ganze ohne Umsteigen? Reine Utopie?
Wo die „Öffis“ schnell an gesellschaftspolitische Grenzen stoßen, fangen die Musikerinnen und Musiker vom „Frohsinn“ Mimbach erst richtig an!
Nach 3 unverschuldeten Tourabsagen wegen Corona brachte die Crew von „mf-Entertain“ mit Reiseleiterin Clara Hsu die Konzertgäste in zum Teil entlegene „Klangschaften“ rund um den Globus – und eben auch darüber hinaus – ein wahrlich bunter Abend nahm flott seine Fahrt auf.
Die „Fanfare der Durchstarter“ diente dabei als Startschuss zum Sprung über den Atlantik, wo das Große Blasorchester mit seinem Dirigenten Andreas Schneider die Reisegruppe mit der „Appalachian Ouverture“ im Osten Nordamerikas herzlich und temporeich begrüßte. Etwas gemächlicher ging es danach mit einer Dampflok durch „Oregon“ im Wilden Westen der USA. Diese Komposition von Jacob de Haan ist mitunter das tonmalerische Sinnbild für symphonisch-konzertante Blasmusik, welches auch nach 30 Jahren seinen Reiz für Spieler und Zuhörer nicht verloren hat.
Unter den Klängen der „African Symphony“ hieß es anschließend die Weiten Afrikas und seine faszinierende Tierwelt zu erkunden. Bilder der Fotosafarie lieferten nicht nur das geistige Auge sondern auch Original-Schnappschüsse des Dirigenten, arrangiert in Susanne Burgers „Konzertdiashow“.
Zu diesem Zeitpunkt wusste die Expedition noch nicht, dass es danach auf den 970 km langen Königsweg „El Camino Real“ ging, der die spanischen Missionsstationen in Kalifornien verbindet – und zwar zu Fuß! Komponist Alfred Reed verarbeitet in seinem beeindruckenden Werk typische Akkordfolgen, wie sie von spanischen Flamenco-Gitarristen seit Generationen gespielt werden. Danach luden „Bruder Jakob“ – gespielt von der Blockflötengruppe mit ihren Leiterinnen Clara Hsu und Luise Oberringer – und die „Novizen“ des Jugendorchesters die erschöpften Wanderer zu einer Pilgerrast bei den „Feuersteins“ und mit „Siyahamba“ zur Entschleunigung bei afrikanischen Zulugesängen ein. Aber Achtung: Wer jetzt nicht aufpasste, verpasste den Countdown für den atemberaubenden „Flight to the Moon“ mit dem Großen Blasorchester und den Ausblick vom Weltall auf das große Finale:
Andreas Schneider als musikalischer Leiter beider Orchester arrangierte „Highland Cathedral“ und „Pirates of the Caribbean“ klangvoll als Zusammenspiel aller Instrumentalisten und brachte unter tosendem Applaus die „mf-Black Pearl“ sicher in den Heimathafen der Bliesgaufesthalle zurück. Viel zu schnell verging ein Abend voller Emotionen und einzigartiger Momente – und das gewiss nicht zu Mondpreisen. (vk)