Im dritten Anlauf hat es nunmehr geklappt: Der Musikverein „Frohsinn“ Mimbach konnte die durch die beiden Lockdowns aufgeschobene Mitgliederversammlung endlich durchführen. Wobei die Durchführung wieder auf der Kippe stand, denn zum Zeitpunkt der Terminierung rechnete niemand damit, dass wir nun wieder in einer Pandemiewelle stehen. Die Vierte übrigens, falls jemand mittlerweile den Überblick verloren haben sollte. Die Versammlung selbst war leider sehr übersichtlich. Viele Mitglieder haben sich der hohen Inzidenz wegen nicht zum Besuch entschließen können – wer mag es ihnen verdenken. Vorsitzender Horst Kreutz blickte in seinem Bericht auf das bislang musikalisch wohl erfolgreichste Jahr 2019 zurück, schilderte die Aktivitäten im Pandemiejahr 2020 und hielt Rückblick auf den zweiten „Neubeginn“ im Sommer diesen Jahres. Die Amateurmusik ist in der Pandemie leider doppelt gekniffen: Zum einen produzieren die Blasmusiker Aerosole, welche beim Spielen durch Masken nicht gefiltert werden können, zum anderen zeigt die Bandbreite der Akteure vom Blockflötenkind bis zum „altgedienten“ Musiker die Misere um möglichen Impfschutz und Gefährdung quer durch die Gesellschaft. Bislang gab es durch den Probebetrieb keinen nachweislichen Ausbruch im Verein, worüber Horst Kreutz sehr froh und dankbar ist. Das Hygienekonzept, Vorsicht und besonnenes Verhalten der Musikerinnen und Musiker haben funktioniert. Natürlich ist dies kein Garant für die Zukunft. Die Abwägung zwischen rechtlich möglichen Betätigungen und Schutz vor Infektion der Musiker und einem Publikum ist beinahe täglich zu treffen. Unter einem solchen Spannungsbogen gestaltet sich eine Vereinsarbeit immer schwieriger und die Frage stellt sich: Wieviele Lockdowns bzw. angeratene Betätigungspausen verkraften Musiker, Verantwortliche und letztendlich der Verein?
Noch funktioniert er, der Verein. Alexandra Hsu und Stefan Hamernik attestierten eine ordnungsgemäße Kassenführung, so dass die Versammlung auf Antrag von Vera Hinrichs der Vorstandschaft die Entlastung erteilte. Vera Hinrichs führte als Versammlungsleiterin im Anschluss auch die Neuwahl des Vorstandes durch. Bestätigt in ihren Ämtern wurden Horst Kreutz als Vorsitzender, Volkmar Klein als Stellvertreter. Stefanie Carbon wurde als Schriftführerin und Sabine Schunck als Kassiererin wiedergewählt. Neu im Vorstand ist Christina Tholl, die als Jugendleiterin an die gute Arbeit von Jasmin Schaeffer anknüpfen möchte. Als Beisitzer wurden mit verschiedenen Aufgabenschwerpunkten Gabi Carbon, Yvonne Carius, Clara Hsu, Vera Hinrichs, Isabelle Raffel, Iris Schmidt, Eric Moschel und Klaus Schunck gewählt. Im nächsten Geschäftsjahr prüfen zudem Alexandra Hsu und Rainer Mintzlaff die Kasse. Der neu gewählte Vorsitzende dankte allen ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit, insbesondere Jasmin Schaeffer, die sich als Jugendleiterin und Leiterin der Blockflötenkurse über 10 Jahre in Früherziehung und Vereinsführung stark engagiert hat. Sein Dank richtete sich auch an alle musikalischen Übungsleiter, in vorderster Reihe sind Andreas Schneider und Daniel Peters zu nennen. Als Hauptaufgabe für seine nun beginnende, letzte Amtszeit sieht er den Erhalt des Vereins als solches über die Pandemie hinaus sowie akut die Neuverpflichtung eines Dirigenten für das Große Orchester. Denn leider wird Daniel Peters aus privaten Gründen seinen Taktstock zum Jahresende in Mimbach niederlegen. Die Vorstandschaft und Musiker respektieren seine Entscheidung, sind aber dennoch sehr traurig im Hinblick auf seine herausragende Leistungen bis dato. Weiterer Wermutstropfen ist dabei, dass durch die Pandemie drei spannende und anspruchsvolle Konzerte, u.a. die Maibowle 2020 als Homage an seine 10-jährige Tätigkeit in Mimbach nicht zur Aufführung kommen durften. (vk)