40 Jahre Orchesterpartnerschaft im 40 Stunden-Takt

Ohne Takt und Taktgefühl ist Musizieren schwierig – insbesondere bei einem „Muzikale Wandeling“.
Und so verwundert es nicht, dass das „Orga-Team“ des Mimbacher Musikvereins mit „Frontmann“ Eric Moschel dieser Tugend folgend, ein liebevoll getaktetes Programm ausarbeitete, um den Besuch des belgischen Partnerorchesters aus Lochristi Ende September effektiv vorzubereiten. Schließlich wollte man seinen Freunden ein wunderschönes und erlebnisreiches Wochenende bereiten.
Rückblickend ist das auch gelungen!
Es war wie ein Heimkommen, als die flämischen Gäste Freitag kurz vor Mitternacht aus dem Bus stiegen. Obwohl in beiden Reihen viele neue Gesichter zu sehen waren, stand der Herzlichkeit und Wiedersehensfreude nichts im Wege – außer vielleicht die vielen Koffer und Instrumente, welche aus dem Bus entladen werden mussten. Schnell wurden beim Sektempfang neue Freundschaften geknüpft, bestehende ausgeweitet und Neuigkeiten der Orte und Vereine ausgetauscht.
Nach recht kurzer Nacht ging es mit Marschverpflegung zu der Saarländischen Attraktion: In 2 Bussen fuhren die Vereine bei herrlichem Sonnenschein nach Mettlach. Auf dem über 1250 Meter langen Holzsteg in Augenhöhe der Baumkronen ging es am Ende des Baumwipfelpfades hinauf zur 42 m hohen Plattform mit atemberaubenden Blick: Von oben auf die Saarschleife – von unten auf viele lustige Musikanten.
Mit gesanglichen Hilfestellungen für Busfahrer Johannes aus dem bordeigenen Navigationssystem der Marke „HSUtronic“ wie „da kommt ein Kreisverkehr…“ und „Auffahrt!“ ging es am frühen Nachmittag nach kurzem „Boxenstopp“ in den Gastfamilien zur Pilgerrast am Blieskateler Kloster, wo beide Orchester auf Wunsch der belgischen Gäste ein Open-Air-Zusatzkonzert noch vor dem eigentlichen Sonntagskonzert gaben. Bei spätsommerlichen Temperaturen und wiederum toller Aussicht ins Bliestal gab es als Lohn Kartoffel- und Gulaschsuppe zur Stärkung. Danke Elmar!
Mit neuen Kräften waren die Instrumente schnell verstaut und Party im DGH Webenheim angesagt. Die Junggebliebenen gesellten sich im UG, die etwas Jüngeren feierten im geschmückten Partyraum darüber. Spaß hatten dabei alle!
Nach nochmals kurzer Nacht stand ein Sektempfang im Blieskasteler Rathaus an: 09:30h gab der Takt vor – mit einer gewissen flämischen Flexibilität wurde er auch pünktlich eingehalten, wie die Vorsitzende der „Königlichen Harmonie“ Katrijn van Laere ganz charmant in ihrem Grußwort bemerkte. Bei den Musikerinnen und Musiker beider Vereine weiteten sich die teilweise noch kleinen zu großen Augen angesichts der politischen Wertschätzung, welche Bürgermeister Bernd Herzler, Staatssekretär David Lindemann, Landrat Gallo und Mimbachs Ortsvorsteher Gerd Weinland in ihren Ansprachen ausdrückten. Alle würdigten ausnahmslos den langen Atem, welche diese besondere Freundschaft seit 1984 belebt und die damit verbundene Bedeutung für unsere Werte, unsere Gesellschaft und unser Europa. Theophil Gallo setzte zudem den Notenschlüssel gleich der Taube als Symbol für Völkerverständigung, Friede und Freiheit!
Und wozu ein Notenschlüssel noch fähig ist, zeigten die Orchester beim ordnungsgemäß gesicherten „Muzikale Wandeling“ (flämisch für Marsch durch kilometerlange, verkehrsträchtige Altstadtgassen) hin zum über 25.000 cm entfernten Alten Markt, wo er bei einem Platzkonzert die Herzen der Cafégäste aufschloss. Während Tony van de Voorde mit seinem Orchester einen Vorgeschmack auf ihr bevorstehendes Herbstkonzert „Harmovision“ gab, strahlte ein besonderer Stern über seiner Partnerin Nadine im Aszendent „Bömischer Traum“, dessen Leuchten sie niemals vergessen wird.
Aber auch allen anderen schenkte dieses Wochenende unvergessliche Sternstunden und es ging leider viel zu schnell vorüber. Als der „Begonia Reizen“-Bus nach exakt -also so circa ungefähr genau – 40 Stunden Aufenthalt zur Rückfahrt startete, gab es viele Tränen. Tränen der Traurigkeit, dass die Zeit in „Prestissimo“ verging, aber auch Freudetränen für ein hoffentlich baldiges „Da Capo“ in Lochristi.

Der Musikverein „Frohsinn“ Mimbach bedankt sich an dieser Stelle bei allen, die dieses tolle und taktvolle Wochenende ermöglicht haben, für ihre Unterstützung in vielfältiger Form.

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